25'000 Eltern haben ihm geantwortet

Carlo Dali über seine Masterarbeit zur App Klapp, überraschende Erkenntnisse und warum auch digitale Kommunikation ihre Grenzen hat.

06. Juni 2025

Die Schule ist im Wandel, auch in der Kommunikation. Heute soll digitale Kommunikation den Schulalltag vereinfachen. Doch wie gut funktioniert das in der Praxis? Solchen Fragen geht Carlo Dali, Schulleiter Primarschule West, aktuell in seiner Masterarbeit im Erziehungswissenschaftsstudium nach. Im Rahmen seiner Arbeit untersucht er die App Klapp, die in Ebikon und 1500 anderen Gemeinden eingesetzt wird. Die App erlaubt es Nachrichten und Informationen sicher, schnell und ohne Papier zwischen Lehrpersonen, Erziehungsberechtigten und Schülerinnen und Schülern auszutauschen.

Für Dali war von Anfang an klar: Seine Masterarbeit soll einen praktischen Nutzen haben. «Ich wollte keinen Papiertiger, sondern eine Wissenschaftliche Untersuchung mit einem praktischen Nutzen verbinden», betont er im Gespräch. Mit Klapp habe er ein passendes Beispiel gefunden, das er selbst als Schulleiter nutze und schätze. Gemeinsam mit dem Klapp-Team und der PH NMS entwickelte Dali eine grossangelegte Umfrage, deren Resultate als quantitative Datengrundlage dienen. Die Beteiligung übertrifft alle Erwartungen: Rund 25'000 Eltern und knapp 4'000 Lehrpersonen haben teilgenommen.

Ein Grund für die hohe Beteiligung war die grosszügige Verlosung, die Schulleiter Carlo Dali dank Sponsorinnen und Gönnern organisierte. Als Anreiz winkten attraktive Preise wie iPads, Familienwochenenden und Gutscheine. Die Preisziehung fand in der Aula Wydenhof statt und wurde für die Schülerinnen und Schüler zum Erlebnis – sie durften die Gewinnerinnen und Gewinner ziehen.

Erste Umfrage-Ergebnisse sind bereits ausgewertet. «Viele Erziehungsberechtigte und Lehrpersonen bewerten die App als sehr nützlich und weisen sehr positive Einstellungen zu Klapp und digitalen Kommunikationsmodi auf», erklärt Dali. Weiter zeigen die Daten: Für Informatives zu Stundenplänen, Ausflügen oder Hausaufgaben ist Klapp die erste Wahl. Geht es jedoch um heikle Themen wie Verhalten oder soziale Probleme, bevorzugen beide Seiten das Telefon oder das persönliche Gespräch. Auch bei Noten und Leistungen wird oft kombiniert: digital mit telefonisch oder direkt vor Ort. «Das zeigt, dass digitale Kanäle klassische Kommunikationsformen sinnvoll ergänzen, aber nicht ersetzen», so Dali.

Mütter aktiver als Väter

Wer schreibt zuerst? Fragt man die Eltern, ist es meist die Lehrperson. Die Lehrpersonen selbst erleben den Austausch dagegen gegenseitiger. Fakt ist: insgesamt wird Klapp stark genutzt. Lehrpersonen melden sich im Schnitt wöchentlich, Eltern eher einmal im Monat. Dass Mütter in der digitalen Kommunikation deutlich aktiver sind, fällt dabei besonders auf.

Die Arbeit dient nicht nur der Kommunikationsanalyse. Die App kann dank Rückmeldungen zu Funktionen, wo sinnvoll, weiterentwickelt werden. Die Teilnehmenden konnten angeben, welche Funktionen sie besonders hilfreich finden – und wo sie sich Verbesserungen wünschen. Diese werden aktuell noch ausgewertet und im Juli an Klapp zurückgemeldet.

Wichtiger Beitrag zur Chancengleichheit

Für die Gemeinde Ebikon und die Volksschule Ebikon sind die Masterarbeit und die App Klapp ein wichtiger Beitrag zur Qualität der Zusammenarbeit mit den Familien. Die App unterstützt eine niederschwellige, effiziente und mehrsprachige Kommunikation. Letzteres ist in einer Gemeinde wie Ebikon, in der viele Kulturen zusammenleben, wertvoll. Die App kann Mitteilungen automatisch übersetzen. «Wir investieren in Klapp, weil uns die Zusammenarbeit mit allen Eltern und Erziehungsberechtigten wichtig ist», sagt Dali. «Sie hilft uns, Barrieren abzubauen und Chancengleichheit zu fördern.